Freitag, 20. Juli 2007

17.07.07, Siegen Jugendzentrum BlueBox

ie Zeiger der Uhr standen auf ein Uhr zwanzig. Die staubige Stadtluft flimmerte über dem Asphalt des Parkplatzes. Das Knallen der Autotüren durchdrang die angespannte Stille zwischen besprühten Garagenwänden. Wir standen vor den Wagen und ließen unseren Blick über zwei stinkende Müllcontainer, einigen geparkten Autos und dem Eingang des Gebäudes vor uns schweifen. Ein verdorrter Strauch wurde von einem Windstoß ergriffen und einige Meter über den Platz getragen. Wir hatten den seltsam vertrauten Klang einiger Mundharmonika im Ohr. Die Tür des Salons wurde aufgestoßen und wir waren einen kurzen Moment verwundert, über den Mann, der auf uns zukam und keine Cowboystiefel trug.

Im nächsten Augenblick löste sich das Trugbild in Luft auf und Ralph begrüßte uns auf dem Platz vor dem Jugendzentrum „BlueBox“. Beim Jugendzentrum des Stadtjugendrings nämlich fand unsere Station in Siegen statt. Nachdem wir uns durch einen kurzen Stadtbummel von der Fahrt erholt hatten, gelang es uns in kürzester Zeit mit unseren Liegestühlen, Sitzsäcken und dem grünen Teppich eine nette Atmosphäre zu schaffen. Das Dach vor dem Jugendzentrum spendete ein wenig Schatten. Und kaum erklangen die ersten Töne der Musik, füllte sich das Gelände stetig. Die Musikanlage zog DJ-Talente aus Siegen an, die gerne ihre Künste unter Beweis stellen wollten. Mit der Selbstverständlichkeit von Cowboys, die sich ohne zu fragen nehmen, was sie brauchen, machten sie sich ans Werk.

Nach einigen Diskussionen bewiesen sie, dass es musikalisch in Siegen doch ganz schön abgeht, einige Tänzer waren so wagemutig uns ein paar „Moves“ zu zeigen.

Nach dem Motto „Nehmen ist besser als Geben“ wuchs die Buttonausstellung leider nicht übermäßig an, die heimlichen Ausbeulungen der Hosentaschen hingegen schon.

Im Rahmen des Sommerprogramms wurden, ganz passend zur weihnachtlichen Stimmung, in der oberen Etage des Jugendzentrums Kekse gebacken, die zur Freude aller, neben Melonenstückchen auf dem Hof verteilt wurden. Der Platz füllt sich richtig mit Leben, die Hocker, die noch zu unseren Sitzsäcken gestellt wurden, trugen ihren Teil dazu bei. Wer keinen Sitzplatz mehr bekam, hockte auf den Stufen der Treppe.

Da unser Angebot den Film „Yes, I am“ zu zeigen, im Vorfeld nicht richtig kommuniziert wurde, somit diese Information nicht in der „BlueBox“ angekommen war, fiel die Vorführung leider aus. So packten wir am Abend, nachdem auch der letzte Feuchtigkeitsrest aus dem Material verdunstet war, unsere Sachen wieder zusammen und fuhren weiter nach Köln, wo wir die nächsten beiden Tage Quartier beziehen wollten.

Im Rückspiegel konnten wir noch die Geier sehen, die unablässig ihre Kreise über dem wieder verlassenen Platz zogen und nach Resten von Aufklebern Ausschau hielten, die wir beim Aufräumen übersehen hatten.

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