Dienstag, 3. Juli 2007

01.07.2007, Forst

„Ihr seid bestimmt unsere ‚alle anders – alle gleich‛-Leute.“
So wurden wir am Sonntag, den 1.7.2007 in Forst begrüßt. Auf dem Platz erwarteten uns bereits viele Engagierte, die um ein großes Zelt herum verschiedene Stationen aufgebaut hatten. Zum Angebot gehörten eine Bastelstraße, Kinderschminken, Tische auf denen verschiedene Gesellschafts- spiele aufgebaut waren und tolle Musik. Am Rande des Platzes trainierte bereits die Skatergruppe für ihren Auftritt am Nachmittag.
Wir stellten unser Zelt dazu und hatten aufgrund des perfekt mitspielenden, sonnigen Wetters erstmals die Möglichkeit unser gesamtes Programm anzubieten. Eine wunderbare Überraschung bot uns die Schülergruppe „Schule ohne Rassismus, Schule mit Courage“ vom Gymnasium in Forst mit selbstgekochtem Essen, Kaffee und Wasser für alle Beteiligten. Unser großer Hunger freute sich sehr. Beim Essen ergaben sich die ersten Gespräche mit den Jugendlichen vor Ort.

Bei strahlend blauem Himmel konnten die sonntäglichen Spaziergänger/innen nicht nur die Fragen, des Toleranzbarometers beantworten, eigene Vielfalt- buttons produzieren oder den Wahrnehmungsparcours im Roll- stuhl machen, die Straßenfest- besucher/innen waren auch aufgefordert ihre Meinung über mögliche Probleme in Forst an der Wandzeitung zu verewigen. Sie konnten über die „Menschen-fischer/innen“ staunen, die auf Leitern sitzend, Antworten nach verschiedene Fragen von Passant/innen angelten. Außerdem informierte Frau Zwink vom Antidiskriminierungsbüro Brandenburg über das Allgemeine Gleichbehandlungs-gesetz.
Um 15:00Uhr kam der Bürgermeister persönlich vorbei, um gegen wagemutige Menschen eine Partie Schach zu spielen. Fünf Bretter waren an einem langen Tisch aufgebaut, an denen sich der Bürgermeister auf der einen, die Gegner/innen auf der anderen Seite, duellierten. Anschließend wandten sich die Jugendlichen an den Bürgermeister mit ihrem Wunsch nach einer Skatebahn und forderten, dass das Jugendzentrum Park 7 (http://www.park7.eu/) erhalten bleiben muss. Aufgrund mangelnder Gelder, steht die Schließung kurz bevor, was wieder einmal bedeutet, dass ein Angebot für Jugendliche wegfallen wird.

Am späteren Nachmittag, von der Musik und der engagierten Stimmung vor Ort beflügelt, entwickelten sich spontane Aktionen, wie eine große Luftballonaktion. Es wurden viele Postkarten mit Wünschen, Eindrücken und Botschaften zum Tag, für die Stadt Forst, zum Thema Vielfalt und Miteinander geschrieben. Einige notierten auch ihren Kontakt und wer weiß, vielleicht findet die eine oder andere Karte wieder zurück zu ihrem Absender. Als alle einen Luftballon mit ihrer Postkarte in den Händen hielten, ließen wir sie gemeinsam gen Himmel schweben. Abends wurde zum Abschluss des Tages der Film „Yes, I am“ über die Brothers Keepers im großen Zelt gezeigt. Wir versammelten uns in gemütlicher Atmosphäre um den großen Fernseher. Der Film beeindruckte die Zuschauer/innen und war dabei unterhaltsam, lustig, Mut machend und regte zum Nachdenken an.

Zum Schluss: unterstützt wurden die engagierten Jugendlichen vom Kreisjugendring, der Heike, und von Olaf Noack dem Jugendkoordinator von Nix, Verein für sozio-kulturelle Multiarbeit im Jugendbereich. Denen und unserem Ansprechpartner Robin sowie den engagierten Forster Jugendlichen danken wir für diesen gelungenen Sonntag.



Ergebnisse unsere Köderfragen von den Menschenfischer geangelt:

WAS TUST DU FÜR TOLERANZ?
„Mitglied in Gruppe gegen Rassismus.“
„Ich spiele in einer Band, die Lieder gegen Rechts spielt.“
„Ich respektiere, dass es braune Menschen und weiße Menschen gibt. Denn sie haben ja nur ´ne andere Hautfarbe, aber er ist auch nur ein Mensch.“


WAS IST FÜR DICH RESPEKT?
„Andere Menschen egal welchen Geschlechts und welcher Herkunft respektieren und achten.“
„Respekt heißt „zurückschauen“. Also wie ich mich so verhalte, so schauen die anderen zu mir zurück.“
„Andere so behandeln, wie man selbst behandelt werden will.“
„Ältere respektieren! Ausländer freundlich bei uns aufnehmen! Leuten in Not helfen! Spenden gegen Armut!“
„Keinen verachten, keinen beleidigen.“
„Die Würde des Menschen nicht antasten.“

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