Montag, 9. Juli 2007

07.07.2007 Hildesheim, Domhof

In Hildesheim waren wir eingebunden in den Tag der Ministrant/innen der Diözöse Hildesheim. Der Aufbau konnte kaum schnell genug gehen, denn schon standen Kinder und Jugendliche vor unsrem Zelt und wollten wissen, was man bei uns machen könne. Die jungen Ministrantinnen aus ganz Niedersachsen sollten im Laufe des Tages mehrere Stationen anlaufen, bei denen sie Punkte sammeln konnten. Wir hatten wieder einen Wahrnehmungsparcours mit Rollstühlen aufgebaut und boten „Ein Schritt nach vorn“ als weitere Station an. Daneben gab es wieder einen Infostand, die Ausstellung, einen Film und das Toleranzbarometer im Zelt.

Der Parcours wurde förmlich überrannt. Große wie kleine Teilnehmer/innen mussten gleichermaßen feststellen, dass das Rollstuhlfahren gerade auf nassem Rasen nicht ganz einfach ist. Punkte wurden nicht nur auf die Geschwindigkeit in der der Parcours bewältigt wurde vergeben, sondern auch darauf, wie gut gelenkt wurde. Punktabzug gab es für unerlaubte Hilfsmittel wie die Füße benutzen. Unser Eindruck war, dass es für die meisten eine ungewöhnliche Erfahrung war. Da es keine Zeit für eine Nachbesprechung zu dem Erlebten gab, ist es jedoch schwierig zu sagen in wie weit es als Wahrnehmungsparcours zu Diskriminierung verstanden wurde.

Auch die zweite Station „Ein Schritt nach vorn“, war stark frequentiert. Die Resonanz auf dieses Spiel war sehr gut. Jede/r Teilnehmende zog eine Karte mit einer Rollenbeschreibung wie zum Beispiel „Du bist allein erziehende Mutter eines behinderten Kindes“, „ein Flüchtling aus Mali“ oder „die Tochter des Bankdirektors von Hildesheim“. Anschließend wurden die Teilnehmenden gefragt, ob sie in bestimmten Situationen, wie beispielsweise einer Polizeikontrolle, etwas zu befürchten hätten, oder nicht. Wer sich sicher fühlte, respektiert würde, etc. durfte einen Schritt nach vorn gehen, während diejenigen, die auf Grund ihrer Herkunft, ihrer Sexualität oder ihrer Lebenssituation diskriminiert würden, stehen bleiben mussten. Am Ende des Spiels wurde aufgelöst, wer welche Rolle hatte und warum in welchen Situationen Probleme entstanden wären. Dabei zeigte sich, dass es sehr unterschiedliche Vorstellungen über die verschiedenen Rollen und den damit verbundenen Privilegien und Nachteile bei den Kinder und Jugendlichen gab.

Im Laufe des Tages erfreuten sich unsere Frisbees und Fahrradbänder immer größerer Beliebtheit, so dass wir kistenweise Materialien an die Jugendlichen verteilen konnten.




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