Donnerstag, 28. Juni 2007

26.06.2007 Rostock, Universitätsplatz

Die zweite Station der Antidiskriminierungstour war Rostock. Auf dem Universitätsplatz schlugen wir recht früh unser Zelt auf und waren nach einiger Zeit umringt von Ständen, buntem Treiben und Musik. Die Mitgliedsorganisationen und Partner des Rostocker Stadtjugendringes hatten einiges zu bieten. Die neugierigen Passant/innen konnten beim Zirkus Fantasia auf dem Drahtseil laufen und mit Keulen und Bällen jonglieren, im Eine-Welt-Café Saft, Schokoriegel und fair gehandelten Kaffee probieren, im Infozelt eine Ausstellung zum Thema Kinderrechte bewundern und mehr über die Möglichkeiten der Konfliktbewältigung beim Verein Balance of Power erfahren. Neben allgemeinen Informationen zu den Förderprojekten von „Alle anders – alle gleich“ stellten Aktive des Rostocker Freizeitzentrums zwei konkrete Projekte vor, die sie mit dem Kinderortsbeirat Reutershagen verwirklichten und knüpften vor Ort interessante Kontakte. Bei der Schwester Rosa-La-Ola-Grande vom Orden der Perpetuellen Indulgenz, die die schwullesbischen Jugendlichen von Rat + Tat e.V. begleitete konnten aufgeschlossene Leute Kondome und Informationen über Sexualität mitnehmen, oder im Erfahrungsparcours des Behinderten Sportverbandes die Einschränkungen nach erleben, die durch die Fortbewegung im Rollstuhl entstehen. Hier reichte das Angebot von Rollstuhlbasketball bis Degenfechten. Am Stand der Antifaschistischen Initiative Rostock konnten Interessierte ausprobieren, wie erfolgreich sie den Einbürgerungstest absolvieren.

Die motivierten Jugendlichen, die die Stände betreuten, ließen sich auch durch die immer wieder plötzlich auftauchenden Regenschauer nicht entmutigen. Schnell wurden Regenschutzplanen über die Lautsprecherboxen und Infostände gezogen und unter den Pavillons auf das nächste Wolkenloch gewartet. Mit Gas gefüllte Luftballons fliegen auch bei Regenwetter, soviel ist jetzt sicher.

Die Buttons, die im Zelt entstanden, stehen sinnbildlich für das Thema Vielfalt und zeugen von der Kreativität und dem Einfallsreichtum Jugendlicher. Marie und Crischian zum Beispiel sind mindestens anderthalb Stunden geblieben und haben, während sie Buttons produziert haben, von ihrer Lebenssituation und ihren Zukunftsplänen und Träumen berichtet. Da wird deutlich, dass die Themen für die die Kampagne steht, wichtige Lebensbereiche der Jugendlichen berühren und dass Begriffe wie Akzeptanz, Toleranz und Vielfalt nicht einfach bloße Schlagworte sind. Wir freuen uns Rostock im Kampf gegen einen neu entstanden Laden der rechten Szene etwas unterstützt zu haben. Am Stand der Bürgerinitiative Bunt statt braun wurden an diesem Tag zahlreiche Unterschriften gegen diesen Neonazi-Laden gesammelt. Unser besonderer Dank gilt allen Helfer/innen, die das Event möglich gemacht haben und die vom Rostocker Stadtjugendring super koordiniert wurden.

Trotz Regen also ein schöner Tag mit vielen neuen Impulsen und netten Bekanntschaften. Als wir abends unser Zelt wieder einpackten, sah der Universitätsplatz wieder leer und verlassen aus, nur eine einsame Mülltüte wehte noch im Wind über den Platz. Die haben wir dann auch noch mitgenommen.Wir hoffen, dass die Bilder des Tages die Atmosphäre des bunten Treibens einfangen konnten und dazu anregen das Thema Gleichstellung und Integration auch weiterhin nicht aus den Augen zu verlieren.



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